Fakultätsbericht 2016-2017 der Physikalisch-Astronomischen Fakultät

112 — Forschung Abbe Center of Photonics Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. Christian Spielmann Das Abbe Center of Photonics stellt sich vor:  Hochschulzentrum gemäß §27 Abs. 3 Nr. 9 des Thüringer Hochschulgesetzes  Im Jahr 2010 gegründet  Mitglieder: 47 Wissenschaftler (principal scientists), darunter 39 Hochschullehrer, die schwer- punktmäßig, jedoch nicht ausschließlich der Physikalisch-Astronomischen Fakultät zuzuordnen sind  Fakultäts– und disziplinübergreifende Vertretung und Institutionalisierung der Profillinie LIGHT  Zentrale Aufgabe: Vernetzung und Ausbau der vorhandenen Optik– und Photonikkompetenzen am Standort, um auch in Zukunft wesentliche Beiträge zur Grundlagen– und angewandte For- schung zu liefern Die wissenschaftlichen Aktivitäten des ACP sind durch leitende Positionen seiner Mitglieder eng mit dem Fraunhofer Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik, dem Leibniz-Institut für Photonische Technologien sowie dem Helmholtz-Institut Jena abgestimmt. Strategische Kooperationen in For- schung und Ausbildung werden zudem mit mehr als 20 Industrieunternehmen, insbesondere der Carl Zeiss AG, unterhalten. Darüber hinaus spielen ACP- Mitglieder in einer Reihe strategischer Forschungs- und Verbundprojekte in der Optik und Photonik, aber auch in peripheren Wissenschaftsgebieten wie den Lebenswissenschaften, eine führende Rolle. Die Leitung des ACP obliegt einem von den ACP-Mitgliedern gewählten, 5-köpfigen Direktorium. Dieses besteht aktuell aus den Profs. Stefanie Gräfe, Jürgen Popp, Christian Spielmann, Thomas Pertsch und Andreas Tünnermann. Das Amt des geschäfts- führenden ACP-Direktors wird durch eine interne Wahl geregelt. Am 01.06.2016 wurde dieses Amt von Andreas Tünnermann an Stefanie Gräfe überge- ben, und seit dem 01.06.2017 ist Christian Spiel- mann der geschäftsführende Direktor des ACP. Das Direktorium wird in seiner operativen Arbeit durch die ACP-Geschäftsstelle unterstützt. Das ACP wird seit seiner Gründung durch ver- schiedene Strukturkonzepte, u.a. der Carl Zeiss Stif- tung und der Thüringer Landesregierung, gefördert. Maßgeblich ist dabei aktuell die ProExzellenz- Landesförderung des Roadmap-Vorhabens "ACP 2020 – Agenda für Exzellente Photonik" in Höhe von 3,9 Mio. Euro für den Zeitraum 2015 bis 2020. Eckpfei- ler der Agenda sind die flexible, interne Initiierung von sogenannten ACP Explore Forschungsprojekten zur Verbesserung der Antragsfähigkeit in strukturier- ten Förderformaten der DFG und EU, die Einrichtung einer ACP-Nachwuchsgruppe (deren Leitung 2015 durch Jun.-Prof. Dr. Isabelle Staude besetzt wur- de), die Weiterentwicklung und Verstetigung pro- fessioneller Forschungsmanagement-Strukturen, das internationale Gastprofessorenprogramm sowie die Fortschreibung der strategischen Inter- nationalisierung des Ausbildungskonzepts. Inhaltlich definiert sich das ACP über die drei Forschungsschwerpunkte Ultraoptik, Stark- feldphysik und Biophotonik sowie die Lehre, die durch die Abbe School of Photonics vertreten wird. In der Ultraoptik wird in den Bereichen La- serphysik, Nanooptik, Photonische Materialien und Optische Systeme die komplette Kontrolle von Licht in all seinen Eigenschaften angestrebt. Ziel ist es, Licht auf allen Orts-, Zeit- und Fre- quenzskalen beispielsweise als Instrument, Schal- ter, Indikator oder Informationsträger nutzbar zu machen. Die Starkfeldphysik widmet sich der Er- zeugung von Licht mit extremen Eigenschaften und bei relativistischen Feldintensitäten. Dies um- fasst die Wechselwirkung von Materie mit ultra- kurzen, spitzenintensiven Laserpulsen, nichtlinea- re und relativistische Laserphysik ebenso wie die Röntgenoptik. In der am stärksten interdisziplinär agierenden Forschungssäule Biophotonik wird der Einsatz innovativer optischer und photoni- scher Technologien in den Lebenswissenschaften und in der Medizin vorangetrieben. Der Schwer- punkt Biophotonik schließt beispielsweise neuar- tige spektroskopische Techniken, die biomedizini- sche Bildgebung und Mikroskopie sowie die Chip- basierte optische Analytik und Diagnostik ein. Alle drei Forschungsschwerpunkte sind durch die stark internationalisierte Ausbildung der ebenfalls fakultätsübergreifenden Abbe School of Photo- nics quervernetzt (Abbildung 1).

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