Jahresbericht 2018-2019

134 — FORSCHUNG Institut für Geowissenschaften — Einrichtungen Geodynamisches Observatorium Moxa Webseite: www.geophysik.uni-jena.de/ Einrichtungen+_+Labore/Observatorium+Moxa Im Geodynamischen Observatorium Moxa werden kontinuierlich verschiedene natürliche Signale, wie beispielsweise Deformationen und Massenverla- gerungen sowie Temperaturen und Pegelstände, in Forschungsbohrungen registriert. Dazu werden z. T. eigens für das Observatorium entwickelte hochempfindliche Sensoren eingesetzt, so dass Effekte im Nanometer-Bereich aufgelöst werden können. Zu den am Observatorium zur Verfügung stehenden Messinstrumenten zählen unter ande- rem das supraleitende Gravimeter, das eine seit mehr als 20 Jahren durchgehende Registrierung verzeichnen kann, sowie Laserstrainmeter- und optische Fasersysteme. Ergänzt werden diese durch eine Klimastation, die meteorologische Um- weltparameter registriert. Dies erlaubt die Korrek- tur von Umwelteinflüssen und somit die Extraktion von Signalen der festen Erde (Abb. 2). Messsysteme wie in Moxa gibt es nur in weni- gen Observatorien weltweit und die hier vorhan- dene Kombination von Instrumenten bei einer sehr hohen Qualität der Registrierungen ist ein- malig, was eine wichtige Grundlage der internati- onalen Wertschätzung des Observatoriums ist. Eine weitere Verbesserung der Identifikation kleinster Signale sowie des hydrologischen Mo- dells wird von einem neu kompilierten digitalen Geländemodell der Umgebung des Observatori- ums erwartet. Die mittlerweile seit mehr als fünf Jahren registrierten Bohrlochtemperaturen erlau- ben erste direkte Einblicke in den Klimawandel. Die Mineralogische Sammlung richtet sich mit ihrem Angebot an interessierte Personen jegli- chen Alters. Für Schulklassen werden auf die Lehrinhalte abgestimmte Programme geboten. Von Kristallformen und -modellen über chemi- sche Elemente, das Verhalten im UV-Licht bis zum Aufbau der Erde ist Vieles möglich. Da die Mineralogische Sammlung quasi die Gründungs- stätte der ersten geowissenschaftlichen Gesell- schaft weltweit ist, gibt es auch wissenschafts- geschichtlich Einiges zu entdecken, denn die gut 80.000 Objekte umfassende Sammlung beher- bergt noch viel Material aus der Gründungszeit um 1800. Anknüpfend an den Vortrags- und Aus- stellungs-Beitrag der Kustodin der Jenaer Minera- logischen Sammlung, Dr. Birgit Kreher-Hartmann, anlässlich des 200. Gründungsjubiläums der Rus- sischen Mineralogischen Gesellschaft im Jahr 2017, wurde Ende 2018 die Zusammenarbeit mit dem Bergbaumuseum (Gornymuseum) intensi- viert. Aktuell geht es um die Sammlungen als Netzwerke wissenschaftlicher Arbeit um 1800. Zweimal jährlich wechselnde Sonderausstellun- gen in den eigenen Räumen geben die Möglich- keit, aktuelle Forschung aus dem Institut den Be- sucherinnen und Besuchern nahe zu bringen. Themen 2018/19 waren neben regionalen Vor- kommen, Sulfide und ihre oberflächennah ent- standenen Sekundärbildungen besonders aus der Gruppe der Arsenate und Phosphate sowie die Thüringer Lagerstätte Kamsdorf (Abb. 1). Die Mineralogische Sammlung war darüber hinaus beteiligt an dem erstmals ausgerichteten MINT- Festival 2018 sowie an der Jenaer Langen Nacht der Museen und der Langen Nacht der Wissen- schaften 2019. Mineralogische Sammlung Webseite: www.minsmlg.uni-jena.de Abb. 1. Mineralogische Sammlung: Im Oktober 2019 wurde die Sonderausstellung „Die Lagerstätte Kamsdorf und ihre Minerale“ in der Mineralogischen Sammlung eröffnet. Die Schau stellt die mineralogische Vielfalt der Region um Kamsdorf bei Saalfeld in den Mittel- punkt. Zu sehen ist unter anderem dieser kugelig ausgebildete Malachit. Foto: Jan-Peter Kasper.

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