FSU Newsletter 07

4 FSU-Newsletter/Frühjahr 2018 Nachrichten Kurz und knapp Weiterbildung. Die Zertifizierungskurse „Unterschiede wagen – Gemeinsamkeiten profilieren“ des Zentrums für Religionspä- dagogische Bildungsforschung gewinnen eine neue Qualität: „Vom Frühjahr 2018 an werden die Qualifizierungsangebote so- zialwissenschaftlich begleitet und evaluiert“, erklärt Dr. Sophie Seher, die Projektleiterin. Auf diese Weise soll der Erfolg der Weiterbildungsmaßnahmen überprüft und deren Wirksamkeit stetig verbessert werden. Möglich wird das durch die finanzielle Unterstützung der Robert Bosch Stiftung. Gemeinsam mit der Förderung durch das Thüringer Ministerium für Migration, Justiz und Verbraucherschutz konnten rund 500.000 Euro an Drittmit- teln für das Projekt eingeworben werden. Ziel des Projektes sei es, so Dr. Seher, mit den Weiterbildungsangeboten pädagogi- sche Fachkräfte bei der Ausgestaltung einer kultur- und religions- sensiblen Praxis zu unterstützen. sl Gedenktafel. Paul Hermberg (1888-1969) gehörte zu den ange- sehenen Statistikern des 20. Jahrhunderts. 1929 auf einen Lehr- stuhl für Statistik der Thüringischen Lan- desuniversität Jena berufen, verfasste Hermberg in seiner Jenaer Zeit vor allem Arbeiten zur Konjunk- turtheorie, zur Statis- tik und allgemeinen Wirtschaftsordnung. Einen Namen hat er sich aber auch als en- gagierte und couragierte Persönlichkeit gemacht, insbesondere aufgrund seiner Standhaftigkeit nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Für diese vorbildhafte Haltung ehrte dieWirt- schaftswissenschaftliche Fakultät Paul Hermberg mit einer Ge- denktafel im Foyer des Campusgebäudes. Hermberg, seit 1919 SPD-Mitglied, verweigerte 1933 den Austritt aus seiner Partei und teilte dem Rektor mit, dass er als Hochschullehrer moralisch verpflichtet sei, zu seinen Überzeugungen zu stehen. Daraufhin wurde er aus dem Dienst entlassen. US Arbeitskreis. An der Sächsischen Akademie derWissenschaften zu Leipzig hat sich mit der „AG Digital Humanities Mitteldeutsch- land“ ein neuer Arbeitsverbund gegründet, der eine Plattform für interdisziplinären Erfahrungsaustausch sowie Projektent- wicklung und -beratung für die digitalen Geisteswissenschaften bietet. Ziel ist es, neben einer engmaschigen Vernetzung auch die Sichtbarkeit des Forschungsbereichs zu erhöhen. Wissen- schaftler zahlreicher Universitäten, Institutionen und Verbände haben sich in der Arbeitsgruppe zusammengeschlossen. Von der Uni Jena waren Dr. Barbara Aehnlich und Martin Prell (DHnet | Jena) an der Gründung beteiligt. jd Jahresgutachten für Kanzlerin. Die Expertenkommission For- schung und Innovation (EFI) hat ihr jährliches Gutachten am 28. Februar im Bundeskanzleramt in Berlin an Kanzlerin Angela Mer- kel übergeben.Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Uwe Cantner von der Uni Jena, der der Kommission seit 2015 angehört, ist maßgeblich an den Ergebnissen zur Europäischen Forschungs- und Innovationspolitik (F&I) beteiligt. Daneben wurde der Wis- senschaftsstandort Deutschland von EFI insbesondere in Bezug auf die Themenfelder Digitale Bildung und Autonome Systeme untersucht. Laut Gutachten berge die Europäische F&I-Politik große Herausforderungen wie die zu verbessernde Steuerung der Innovationsförderung oder den Brexit. PM Gute Aussichten in Exzellenzstrategie Unirat bewertet Exzellenz-Akti- vitäten positiv / Neues Mitglied Die Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder ist derzeit ein zentrales Thema an der Universität Jena. Daher stand dieser Wettbewerb auch im Mittelpunkt der vergangenen Sitzung des Universitätsrates. „Die beiden Anträge auf Exzellenzcluster, die die Friedrich-Schiller-Universität einreichen wird, halten wir auf- grund der hochkarätigen Forschung für sehr erfolgversprechend“, sagte der kommissarische Vorsitzende des Jenaer Universitäts- rats Prof. Dr. Hans Weder noch vor der Einreichung der finalen Anträge bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft am 21. Feb- ruar. Und auch die ersten Arbeiten für einen möglichen Antrag als Exzellenzuniversität „klingen vielversprechend“, so der ehemalige Rektor der Universität Zürich, der aber darauf verwies, dass es „ein sehr harter Wettbewerb wird“ für die Exzellenzcluster zum „Microverse“ und zum „Rezeptom“. Die Entscheidung über die bundesweit mit jährlich rund 385 Millionen Euro geförderten letztlich 45 bis 50 Cluster wird im September gefällt. Universitäten, die mindestens zwei Exzel- lenzcluster erhalten, können sich auch für die zweite Säule des Exzellenzstrategie-Wettbewerbs, die Exzellenzuniversitäten, be- werben. Da der Zeitraum zwischen Bekanntgabe der geförderten Exzellenzcluster und dem Einreichen des Exzellenzuniversitäts- Antrags allerdings relativ kurz ist, hat das Präsidium bereits mit den Arbeiten an diesem wichtigen Strategiepapier begonnen. Die Präsentation der Antragsskizze zur „Exzellenzuniversität“ von Uni-Präsident Prof. Dr. Walter Rosenthal fand die deutliche Unterstützung des Universitätsrates. „Es war beeindruckend zu erleben, wie alle Beteiligten – aus Wissenschaft und Universi- tätsleitung – für Jena das Optimum in der Exzellenzstrategie erreichen wollen und welche großen Anstrengungen sie dafür unternehmen. Das und die bereits erreichten Forschungsresul- tate geben zu Optimismus Anlass“, sagte Prof. Weder. Neues Mitglied: Prof. Dr.Wolfgang Marquardt Der Universitätsrat und der Senat haben Prof. Dr. Wolf- gang Marquardt als neues Mitglied gewählt. Wolfgang Marquardt ist ein erfolgrei- cher Wissenschaftler und Wissenschaftsmanager. Der 61-jährige gebürtige Böb- linger ist Professor für Pro- zesstechnik. Er wurde unter anderem mit dem höchsten deutschen Forschungspreis (Gottfried Wilhelm Leibniz- Preis) ausgezeichnet. Er ist Vorsitzender des Vorstands des Forschungszentrums Jülich GmbH sowie Vizepräsi- dent der Helmholtz-Gemein- schaft und Koordinator des Forschungsbereichs Schlüs- seltechnologien. Von 2011 bis 2014 war Prof. Marquardt Vorsit- zender des Wissenschaftsrats. Thüringens Wissenschaftsminis- ter hat Prof. Marquardt mit Wirkung zum 1. Februar 2018 zum Unirats-Mitglied bestellt. AB Foto:Günther Prof. Dr. Wolfgang Marquardt. Foto:ForschungszentrumJülich/Ralf-UweLimbach

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