Jahresbericht 2020-2021

Die Massenspektrometrie-Plattform der Chemisch-Geowissenschaftlichen Fakultät Jena ist eine wissenschaftliche Dienstleistungseinrichtung, welche gemeinschaftlich durch das Institut für Anorganische und Analytische Chemie (IAAC) und das Institut für Organische Chemie und Makromolekulare Chemie (IOMC) betrieben wird. Seit dem Aufbau der Plattform 2017 konnte der Gerätepark auf nun mehr 16 Massenspektrometer erweitert und teilweise modernisiert werden. Durch das gemischt zentrale und dezentrale Betriebskonzept verteilt auf vier Standorte können sowohl Auslastung der Geräte als auch die Qualität der Analysenergebnisse für alle Nutzer der Spektrometer erheblich erweitert und verbessert werden. Durch die Unterstützung von einer technischen und einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin können im regulären Betrieb chromatographische Kopplungen wie GC-MS und LC-MS sowie hochauflösende Messungen vor Ort angeboten werden. Neben klassischen Direktmessungen sind auch Messungen zu Quantifizierungen, Substanzcharakterisierung, Strukturaufklärung sowie umfangreiche Metabolomstudien oder Kinetiken MS-Plattform Wissenschaftliche Einrichtungen und Services An der Universität Jena sind alle NMR-Geräte (nuclear magnetic resonance, Kernmagnetische Resonanzspektroskopie) in einer institutsübergreifenden Service-Plattform integriert, die allen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Fakultät fortschrittlichste NMR-Analysen anbietet. Durch einen digitalisierten und hochautomatisierten Workflow liefern die insgesamt 10 Spektrometer (250 – 600 MHz) hier rund um die Uhr essenzielle Ergebnisse zur Unterstützung der Forschung. An drei dedizierten – sogenannten Open Access – Geräten können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den verschiedenen Standorten zudem eigenständig Messungen durchführen. Neben klassischer Flüssig-NMR bietet die Serviceabteilung auch die Analyse von nicht-löslichen, pulverförmigen (Solid-State NMR) sowie quellbaren, gelartigen Polymeren (High Resolution Solid-State NMR) an. Mit Spezialequipment wie einem Probenkopf mit hoher Gradientenstärke für die Bestimmung von Diffussionskoeffizienten oder einer elektrophoretischen NMR-Zelle zur Bestimmung der Oberflächenladung von Molekülen/ Polymeren können zudem schwierigere Fragestellungen wissenschaftlich begleitet werden. Ein stickstoffgekühlter Probenkopf (Prodigy) erlaubt die Charakterisierung von Mengen unterhalb von 1 mg und ein DreikanalKryoprobenkopf erlaubt zudem die routinemäßige Analyse von Protein(faltungen) für biochemische und strukturbiologische Fragestellungen. An alle Messungen schließt sich ein durchdachtes Forschungsdatenmanagement an, welches sicherstellt, dass alle Daten im Einklang mit den FAIR-Prinzipien gespeichert werden. Hierzu werden alle Messungen mit einem personengebundenen Barcode verknüpft, wodurch jede Messung einem Wissenschaftler/einer Wissenschaftlerin automatisiert zugeordnet werden kann. Über eine browserbasierte Oberfläche können die experimentellen Daten dann eingesehen oder zur weiteren Verarbeitung heruntergeladen werden. Das Team der NMR-Plattform bietet zudem auch deutschlandweit kommerzielle Auftragsanalytik an. Webseite: www.nmr.uni-jena.de Leitung (bis 28.2.2022): Dr. Peter Bellstedt NMR-Plattform möglich. Die Messungen werden vorrangig im Service-Betrieb durch das MS-Personal durchgeführt. Neben den genannten Instituten nutzen auch andere Fachgebiete wie Physik, Biologie, Biochemie/ Pharmazie, Materialwissenschaften und Medizin das Angebot der MS-Plattform, um wissenschaftliche Fragestellungen zu beantworten. Webseite: www.ms.uni-jena.de Leitung: Dr. Nico Ueberschaar Dr. Nico Ueberschaar, Leiter der MS-Plattform, während der Kalibration eines hochauflösenden Massenspektrometers. Foto: Anne Günther. 154 — FORSCHUNG

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