Jahresbericht 2020-2021

28 — FORSCHUNG InfectoGnostics Forschungscampus wird weiterhin gefördert Forschungscampus erhält 10 Millionen Euro — FastAlert eines der neuen Projekte relevanten Gesellschaftsbereichen einbinden. Nur so gelangen Erkenntnisse aus Forschung und Technologieentwicklung schnell in die Anwendung und kommen der Gesellschaft zu Gute.“ FastAlert: Früherkennung von Erregern und Resistenzen in Abwasser Ende 2020 starteten mehrere neue Projekte im InfectoGnostics Forschungscampus Jena. Dazu gehört „FastAlert“, an dem unter anderem das Institut für Physikalische Chemie der Universität Jena beteiligt ist. In „FastAlert“ soll ein Analysesystem zur prozessnahen Erregerdetektion in Abwasseranlagen und in Systemen zur Trinkwasser-Aufbereitung entstehen, um Infektionserreger und Resistenzgene zu überwachen. Für die Identifizierung der Erreger werden dabei vier komplementäre Nachweisverfahren in einer offenen Plattform kombiniert: die Massenspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma (ICP-MS), qPCR, die Raman-Spektroskopie sowie ein mikroskopisch-hyperspektrales Bildgebungssystem. Weitere Projekte mit Beteiligung der Fakultät sind ADA und RESISTOVAC (siehe S. 87). InfectoGnostics wird weiterhin innerhalb der Initiative „Forschungscampus – öffentlich-private Partnerschaft für Innovationen“ gefördert: Im März 2020 gab das BMBF bekannt, dass der Campus für weitere fünf Jahre bis zu 10 Millionen Euro erhalten wird. Damit wird der Campus mit mehr als 30 Partnern aus Forschung, Industrie und Klinik seine Forschung zu Infektionsdiagnostik und Resistenzbestimmung ausweiten: Neben neuen Anwendungsfeldern in der Human- und Veterinärmedizin (z. B. bei Zoonosen) wird künftig auch die Bestimmung des Impfstatus oder die Resistenztestung bei Umweltkeimen eine Rolle spielen. In einem Begleitforschungsprojekt wird zudem untersucht, wie diagnostische Technologien besser im Alltag von Arztpraxen integriert werden können. Die CampusStrategie folge demnach einem „One Health“-Ansatz, erklärt Prof. Dr. Jürgen Popp, Sprecher des InfectoGnosticsVorstands: „Infektionserkrankungen sind eine globale Herausforderung – das hat nicht zuletzt auch die derzeitige COVID-19-Pandemie gezeigt. Solchen Herausforderungen muss man sich mit interdisziplinärer Expertise widmen und Partner aus allen Das Bundesforschungsministerium (BMBF) fördert den InfectoGnostics Forschungscampus in Jena für weitere fünf Jahre. Bild: InfectoGnostics Gezielte biologische Umwandlung von Kohlenstoffdioxid und Wasserstoff zu Methan Institut für Geowissenschaften an Verbundvorhaben „Bio-UGS“ beteiligt Im Februar 2020 startete das Verbundvorhaben „Bio-UGS — Gezielte biologische Umwandlung von Kohlenstoffdioxid und Wasserstoff zu Methan in Poren-Untergrundspeichern“, an dem auch das Institut für Geowissenschaften der Universität Jena beteiligt ist. Das BMBF fördert das für drei Jahre angelegte Projekt im Rahmen der Förderrichtlinie ,,CO2-WIN“ mit knapp 990.000 Euro. Das Ziel ist, das Anwendungspotential einer Bio-Methanisierungs-Technologie in deutschen Poren-Untergrundspeichern zu ermitteln. Das Projekt ist in vier Teilvorhaben gegliedert: DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH führt Gasbeschaffenheitsuntersuchungen und die Reservoirsimulation der Bio-Methanisierungsprozesse durch. Die Grundlage hierfür liefern die von der Uni Jena bereitgestellten Proben und mineralogisch-geochemischen Untersuchungen. Isodetect GmbH verantwortet die Analyse der BioMethanisierungsreaktionen mittels isotopenchemischer und molekulargenetischer Analysen und erstellt ein Monitoringkonzept für die Feldanwendung. MicroPro GmbH untersucht laborativ die Stimulation und Optimierung der mikrobiellen Prozesse und führt die entsprechende Risikobewertung durch (siehe S. 135).

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