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Rubrik

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Philosophie auf der Enterprise

Prof. Dr. Klaus Vieweg veröffentlicht ein Buch über Star Trek, in dem

er – nicht nur – erstaunliche Gemeinsamkeiten von Spock und Hegel

offenlegt

1965 vom Fernsehsender NBC noch als

»zu vergeistigt« abgelehnt, konnte das

Raumschiff USS Enterprise ein Jahr

später mit kleinen Änderungen seinen

Siegeszug durch die Popkultur antre-

ten. Seine philosophischen und politi-

schen Ideen vermittelte Gene Rodden-

berry, Erfinder der Serie, unterhaltsam

verpackt und sehr reflektiert.

Zum 50. Jubiläum der Serie beschäftigt

sich Prof. Dr. Klaus Vieweg in seinem

Buch »Die Philosophie in Star Trek« mit

der Metaebene, auf der sich die Enter-

prise bewegt. Gemeinsam mit seiner

Tochter, der Illustratorin Olivia Vieweg,

spürt er dabei den Parallelen zwischen

Star Trek und den Theorien berühmter

Denker nach. Ausgehend von einzel-

nen Episoden spaziert der Jenaer Phi-

losoph durch die Welt von Kirk und

Kant und offenbart die Vielschichtig-

keit der Science-Fiction-Serie. Allein

die Besatzung veranschaulicht die Idee

des Universalismus, der im gesamten

Star-Trek-Universum herrscht. Alle We-

sen mit einem freien Willen sind gleich

– nahezu revolutionär für die 60er Jah-

re. Mr. Spock hat es Vieweg besonders

angetan. Dessen Credo ,Logik ist der

Anfang aller Weisheit‘ stimmt auffäl-

lig mit Georg Wilhelm Friedrich Hegel

überein, für den Vernunft ebenfalls die

Basis für Wissen und Entscheidungen

darstellt. Mit dem Werk gelingt Oli-

via und Klaus Vieweg zweierlei: ein

frischer Zugang zu Grundfragen der

Menschheit und damit zu Klassikern

der Philosophie sowie die Offenlegung

der tiefsinnigen, hochaktuellen Inhalte

von Star Trek, die zunehmend unter

dem Bombast des Action-Kinos ver-

schüttet werden.

sh

Klaus Vieweg und

Olivia Vieweg: Wozu

braucht Gott ein

Raumschiff?

Die Philosophie in

Star Trek, Cross Cult,

Ludwigsburg 2016,

303 Seiten,

Preis: 16 Euro,

ISBN 978-3-86425-

865-7

Riskanter Wissensdurst

Unsere Gesellschaft dürstet nach Wissen. Gentechnik, Ge-

sundheit oder Klimaforschung: Zeitungen, Rundfunk und

das Internet versorgen uns in immer höherer Dosis mit wis-

senschaftlichen Erkenntnissen. Prof. Dr. Georg Ruhrmann,

Dr. Sabrina Heike Kessler und Dr. Lars Guenther, Herausge-

ber des Buches »Wissenschaftskommunikation zwischen Ri-

siko und (Un-)Sicherheit«, haben Fragen zur Medialisierung

der Kommunikation über Wissen ins

Visier genommen. Dabei beleuchten sie

neben der Perspektive der Journalisten

auch die von Forschern, Rezipienten

und der Politik. Entstanden ist ein um-

fängliches, aufrüttelndes Bild vom Sta-

tus quo des Wissenschaftsjournalismus

– mit dem Aufruf, Anreize für mehr

Qualität, Nachhaltigkeit und Transpa-

renz zu schaffen. Sebastian Meißner

Ticker

Georg Ruhrmann,

Sabrina Heike Kessler,

Lars Guenther (Hg.):

Wissenschaftskommu-

nikation zwischen Risiko

und (Un-)Sicherheit.

Herbert von Halem

Verlag, Köln 2016,

244 Seiten,

Preis: 29,50 Euro,

ISBN 139783869621968

Investoren besser als ihr Ruf

Ausländische Investitionen in deutsche Unternehmen ha-

ben oft den schlechten Ruf, dass dies nur geschieht, um

Know-how aus den übernommenen Unternehmen abzu-

ziehen. Um dies zu untersuchen, haben sich Prof. Dr. Se-

bastian Henn aus Jena und zwei weitere Wirtschaftsgeo-

graphen drei Jahre lang mit Investitionen aus Brasilien,

Russland, Indien und China beschäftigt und die Ergebnisse

nun in dem Sammelband »BRIC-In-

vestitionen in Deutschland – Chan-

cen und Risiken für Unternehmen

und Arbeitnehmer« veröffentlicht.

Entgegen dem Vorteil wirkt sich das

Engagement ausländischer Investo-

ren langfristig vielfach positiv und

stärkend auf deutsche Unternehmen

aus und kann auch den Arbeitneh-

mern nutzen, so die Studie.

AB

Martin Franz, Sebastian

Henn, Jörg Weingarten

(Hg.): BRIC-Investi-

tionen in Deutschland

– Chancen und Risiken

für Unternehmen und

Arbeitnehmer, Bielefeld

2016, Transcript Verlag,

230 Seiten, Preis: 24,99

Euro, ISBN 978-3-

8376-3410-5