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Es ist zu beobachten, dass der Frauenanteil mit der

zunehmenden Höhe des akademischen Abschlusses

immer geringer wird. So sinkt etwa der Anteil an Habi-

litationen gegenüber dem an Promotionen um zwölf

Prozentpunkte. Es ist also von einer Zunahme der ge-

schlechterspezifischen Karrierehindernisse auf den

einzelnen Leitersprossen auszugehen.

Eine Professur stellt das oberste Ziel der universitären

Karriereleiter dar, sie ist eine Führungsposition in Wis-

senschaft und Forschung und die wichtigste unbe-

fristete Stellenform für wissenschaftliche Tätigkeiten

an deutschen Universitäten und Fachhochschulen,

wo ein Großteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

nur befristete Verträge erhält. Über den Indikator Teil-

habe weiblicher Angestellter in Führungspositionen

zeichnet sich entsprechend ein klares Bild über den

Stand der Gleichstellung einer Hochschule.

Nach statistischen Auswertungen für den Vergleich

unter den Bundesländern Deutschlands liegt der

Freistaat Thüringen weit hinten. Nur 16 Prozent der

Professuren sind hier mit Frauen besetzt, bei Spit-

zenreiter Berlin sind es 30,2 Prozent (Andrea Löther:

CEWS-Hochschulranking nach Gleichstellungsas-

pekten 2015. Köln 2015: 20).

Die Universität Erfurt liegt in Thüringen ganz vorn. So

besetzt sie immerhin 23 Prozent ihrer 110 Professuren

mit Frauen. Dafür dürften vor allem die ‚typisch weib-

lichen’ Studiengänge des Care-Bereiches (vgl. Phase

‚Studierende‘) verantwortlich sein. Schlusslicht bildet

Caroline Trümner

Professur