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Uni-Journal Jena04/15

Forschung

Im giftigen Atem schlafender Vulkane

Studie präsentiert die mikrobielle Gemeinschaft vulkanisch aktiver Böden

Die „Villa trans lacum“ am Ostufer des

Laacher Sees in der Vulkan-Eiffel war ein

lebensgefährlicher Ort: Im 19. Jahrhun-

dert bezahlten etliche Jesuiten-Mönche

ihre Exerzitien in der Villa mit dem Le-

ben. Zwischen 1864 und 1888 starben in

dem Gebäude mindestens 17 von ihnen

buchstäblich im Schlaf.

„Den Mönchen wurde wahrscheinlich

das Kohlendioxid zum Verhängnis, das

am Ostufer des Laacher Sees in großen

Mengen aus dem Boden austritt und

sich immer wieder in dem Gebäude

ansammeln konnte“, erläutert Prof. Dr.

Kirsten Küsel die mysteriöse Serie von

Todesfällen. Der See ist der Krater ei-

nes vor rund 12 000 Jahren das letzte

Mal ausgebrochenen Vulkans, sagt die

Inhaberin des Lehrstuhls für Aquatische

Geomikrobiologie, „und bis heute fin-

den sich hier Spuren des Vulkanismus,

die Jenaer Forscher im Rahmen eines

jährlichen Geländeseminars im Studien-

gang Biogeowissenschaften regelmäßig

untersuchen.“ Solche Hinweise auf Vul-

kanismus liefern etwa sogenannte Mo-

fetten: kleine Öffnungen im Boden, aus

denen Kohlendioxidgas austritt, das aus

Magmakammern des Erdmantels oder

der Erdkruste stammt.

Kein Wunder also, dass Mofetten bis-

lang als äußerst lebensfeindliche Orte

galten. Doch wie das Forscherteam um

Prof. Küsel jetzt zeigen konnte, blüht

selbst hier Leben – wenn auch verborgen

im Untergrund. In einer Mofette nahe

des tschechischen Flusses Plesná in

Nordwestböhmen sind die Forscher auf

zahlreiche Mikroorganismen gestoßen,

die sich in dieser scheinbar lebensfeind-

lichen Umgebung sehr wohl fühlen. Ihre

Erkenntnisse haben dieWissenschaftler

im Journal der „International Society for

Microbial Ecology“ veröffentlicht (DOI:

10.1038/ismej.2014.148).

„Wir konnten zeigen, dass das Koh-

lendioxid von mehreren Gruppen an

Mikroorganismen aufgenommen und

in Biomasse sowie in Verbindungen wie

Methan oder Essigsäure umgewandelt

wird. Diese bieten wiederum Nahrungs-

grundlage für andere Organismen in der

Mofette, weshalb das ausströmende

Kohlendioxid eine wichtige Rolle im

Kohlenstoffkreislauf des Bodens dar-

stellt“, sagt Doktorand Felix Beulig, der

Erstautor der Studie. 

US

Mofettenahedes

tschechischenFlusses

Plesná.

Kontakt:

Prof.Dr.Kirsten

Küsel

Tel.:03641/949461

E-Mail:kirsten. kuesel@uni-jena.de

Foto:Beulig

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26. Juni 2015

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Beginn 19.30 Uhr

Einlass ab 18 Uhr