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Uni-Journal Jena02/15

Medizin

Medizinische Innovation

Minimal-invasives Verfahren etabliert

Bessere Versorgung für Rheuma-Kranke

Neue Rheuma-Tagesklinik bündelt Expertenwissen

Klinikum in

Vorreiter-Rolle

Das Uniklinikum (UKJ) ist im November

2014 für die Einführung eines heraus-

ragenden Betrieblichen Eingliederungs-

managements (BEM) in der Kategorie

„öffentliche Arbeitgeber“ ausgezeichnet

worden. Ministerin Heike Taubert über-

reichte im Thüringer Sozialministerium

den Preis, den für das UKJ die BEM-

Koordinatorin Myriam Dorsch entgegen-

nahm. Der Landespreis für vorbildliches

Engagement für Menschen mit Behin-

derungen sowie für die Einführung eines

herausragenden betrieblichen Eingliede-

rungsmanagements ist mit 10000 Euro

dotiert.

„Der Preis ist eine Ehre für uns und

verpflichtet uns zugleich, die bestehen-

den Maßnahmen zur betrieblichen Ein-

gliederung weiter auszubauen“, so Dr.

Brunhilde Seidel-Kwem, Kaufmännischer

Vorstand am UKJ. Seit 2010 existiert das

Betriebliche Eingliederungsmanagement

am UKJ. Allen Mitarbeitern, die 42 Ka-

lendertage in den letzten zwölf Mona-

ten arbeitsunfähig waren, bietet Myriam

Dorsch umfangreiche Hilfe bei der Wie-

dereingliederung ins Berufsleben an.

Mit dem Preisgeld soll eine Hebehilfe

angeschafft werden, um den Pflegekräf-

ten in der Klinik für Geriatrie ihre zum

Teil schwere körperliche Arbeit zu er-

leichtern. 

as

Die Herzchirurgie des Uniklinikums hat

ein neues minimal-invasives Verfahren

zur Behandlung von Herzklappenerkran-

kungen etabliert. Bei diesem Verfahren

kann auf das üblicherweise nötige Öff-

nen des Brustbeins („Sternotomie“)

verzichtet werden. „Hierbei ist lediglich

ein fünf Zentimeter langer seitlicher

Schnitt nötig. Der Eingriff ist deutlich

schonender für die Patienten und er re-

duziert das Risiko möglicher Infektionen“,

erklärt Prof. Dr.

Torsten Doenst,

Direktor der Kli-

nik für Herz- und

Thoraxchirurgie.

Er ist überzeugt:

„Das Verfahren

der sternotomie-

freien Herzklap-

penchirurgie wird

die Herzchirurgie

nachhaltig verän-

dern.“ Bisher sei

dieses Verfahren

in Deutschland

einzigartig.

Mit dem Ver-

fahren ist es nun

möglich, an allen

Herzklappen auch

kombinierte minimal-invasive Eingriffe

vorzunehmen. Ob es tatsächlich zum

Einsatz kommt, muss aber für jeden Pa-

tienten individuell entschieden werden.

„Neben der operativen Expertise ist

auch die Narkoseführung und die medi-

zinische Nachbetreuung wichtig für eine

erfolgreiche Therapie“, so Doenst. Die

Premiere am Jenaer Klinikum folgte da-

her erst nach intensiven Vorbereitungen

der Herzexperten. 

dre

Prof.Dr.TorstenDoenst,DirektorderKlinikfürHerz-undThoraxchir-

urgie,währendeinerBehandlungmitdemneuenVerfahren.

Das Universitätsklinikum verbessert die

Versorgung von Rheuma-Patienten: Das

Angebot der neuen Rheuma-Tagesklinik

richtet sich vor allem an Erkrankte mit

komplexen Symp­

tomen, die auf

eine breite fach-

übergreifende Di­

agnostik und The-

rapie angewiesen

sind. Anders als

bei einer vollsta-

tionären Behand-

lung übernachten

die Patienten nicht

in der Klinik, son-

dern verlassen sie

während der bis

zu vier Tage lan-

gen Behandlung

am Abend wieder.

Häufige stationäre

und kostenintensive Krankenhausaufent-

halte sollen so vermieden werden. Die

ersten tagesklinischen Patienten wur-

den bereits versorgt.

Angesiedelt ist die neueTagesklinik in

der Klinik für Innere Medizin III. Klinikdi-

rektor Prof. Dr. Gunter Wolf betont: „Mit

unserer neuen interdisziplinären Tages-

klinik bündeln wir unsere Kompetenz in

der Diagnostik und in der Therapie. Da-

von profitieren die Patientinnen und Pa-

tienten enorm, denn für sie gibt es nun

eine Anlaufstelle.“ Je nach Krankheitsbild

kann etwa eine enge Zusammenarbeit

der Rheuma-Experten mit Nephrologen,

Kardiologen, Pneumologen, Radiologen,

Neurologen, Schmerzspezialisten und

Physiotherapeuten erforderlich sein.

Mindestens 800 000 Menschen in

Deutschland leiden z. B. unter Rheu-

matoider Arthritis, der häufigsten ent-

zündlich-rheumatischen Erkrankung. Zu

den Krankheitsbildern gehören zudem

Morbus Bechterew, Lupus Erythema-

todes, Sklerodermie und Formen der

Blutgefäßentzündung (Vaskulitis). dre

BeiRheumatoider

Arthritistreten

Schmerzeninden

Fingergelenkenauf.

Foto:Szabó

Foto:Schroll