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51

Uni-Journal Jena04/15

FSU intern

bisherigen Arbeitsabläufen geben wird.

Ein ERP-System zu beschaffen, das die

Prozesse vollständig eins zu eins ab-

bilde, sei weder sinnvoll noch dauerhaft

finanzierbar. Hier sollten auch Erfahrun-

gen anderer Universitäten genutzt wer-

den. Die Studiendezernentin und stell-

vertretende Kanzlerin ist Mitglied in der

Steuerungsgruppe des ERP-Projekts und

zuständig für das Kommunikations- und

Veränderungsmanagement.

Das neue ERP-System führt die FSU

dabei nicht im Alleingang ein. Im Okto-

ber 2012 haben die Kanzlerinnen und

Kanzler aller Thüringer Hochschulen

übereinstimmend den Ausstieg aus dem

HIS-System zur Finanz- und Sachmittel-

verwaltung und die Einführung eines

ERP-Systems thüringenweit als Gemein-

schaftsprojekt beschlossen. Damit folgt

Thüringen der bundesweiten Entwick-

lung hinsichtlich der Einführung derarti-

ger integrierter Systeme. Inzwischen ist

ein ERP-Hochschulkompetenzzentrum

für den Freistaat gegründet worden,

welches mit Sitz an der FSU dem Kanz-

ler zugeordnet ist.

Ein landesweit koordiniertes Vorgehen

bei der Umstellung auf das neue Sys-

tem biete klare Vorteile, unterstreicht

Kerstin Gaida. Durch gemeinsam defi-

nierte Standards und Anforderungen an

die einzuführende Software lasse sich

nicht nur das bestmögliche System für

alle Hochschulen finden. „Es hat auch

finanzielle Vorzüge, da wir als Einkaufs-

gemeinschaft z. B. die Einführungs-,

Lizenz- und Beratungskosten und die

Kosten für die laufenden Anpassungen

besser aushandeln können.“ Auch seien

Synergien durch den hochschulüber-

greifenden Austausch und gemeinsam

genutztes Know-how bei der Einführung

der neuen Software zu erwarten.

Das Gesamtvorhaben wird sowohl auf

Landes- wie auf Universitätsebene von

externen und internen Beratern beglei-

tet. An der FSU werden Projektleiterin

Gaida und ihre Stellvertreterin, Dezer-

nentin Kathrin Lampert-

Č

iha

ř

, durch

eine interne Steuerungsgruppe unter-

stützt, der unter dem Vorsitz des Kanz-

lers, Dr. Klaus Bartholmé, derzeit zehn

Mitglieder aus Universitätsleitung und

-verwaltung sowie Fachleute aus den

Fakultäten angehören. Kerstin Gaida und

Kathrin Lampert-

Č

iha

ř

wiederum stehen

in engem Austausch zur Projektleitung

auf Landesebene, der auch Dr. Klaus

Bartholmé angehört. 

US

An Änderungen kommen wir nicht vorbei

Eva Schmitt-Rodermund ist Ansprechpartnerin zum ERP-Projekt der FSU

Die Studiendezernentin und Vizekanz-

lerin ist Mitglied der Steuerungsgruppe

zum Enterprise-Resource-Planning-Pro-

jekt (ERP-Projekt) der FSU und zuständig

für das Kommunikations- und Verände-

rungsmanagement im Projekt. Im „Uni-

Journal“-Interview berichtet Prof. Dr.

Eva Schmitt-Rodermund über die aktu-

ellen Entwicklungen und Fortschritte bei

der Einführung des ERP-Systems an der

FSU und steht in ihrer Rolle als Verände-

rungsmanagerin als Ansprechpartnerin

allen Uni-Angehörigen zur Verfügung.

Am 6. Februar konnten sich Uni-Mitar-

beiterinnen und -Mitarbeiter während

der Auftakt-Veranstaltung in der Aula

zum ERP-Projekt an der FSU informie-

ren.Was ist seither passiert?

Seit dem offiziellen Starttermin am 6.

Februar hat sich bereits einiges getan:

So gibt es im Bereich der Kosten- und

Leistungsrechnung inzwischen konkrete

Überlegungen zur Ausgestaltung, eine

Arbeitsgruppe ist dazu aktiv. Dabei geht

es zunächst einmal darum zu klären, wie

unser künftiges Kostenstellensystem

sinnvoll strukturiert sein soll. Weitere

Arbeitsgruppen und Vorprojekte sind

gestartet.

Zum Beispiel?

Zum Beispiel werden derzeit in allen

Bereichen der Verwaltung kritische Pro-

zesse erfragt: Wir wollen wissen, „wo

es klemmt“. Ziel ist es, diesen Prozessen

bei einer Neustrukturierung besondere

Aufmerksamkeit zu widmen und sie zu

verbessern. Vor allem geht es aber in

übergeordneten und strategischen Fra-

gen voran. Die Steuerungsgruppe der

FSU hat sich darüber verständigt, dass

ein eigenständiges „vor sich hin suchen“

nach Verbesserungsmöglichkeiten mit

dem Ergebnis einer dann wieder hoch

individuellen Universitätslösung kaum

von Erfolg gekrönt sein wird. Insoweit

empfehlen wir, das Ganze vom Kopf auf

die Füße zu stellen und mit Vorlagen und

Erfahrungen anderer vergleichbarer Uni-

versitäten oder möglicher Anbieter zu

arbeiten.

Wie wird das gemacht?

ERP läuft ja an anderen Standorten

auch, und wir wollen schauen, welche

Standardprozesse an anderen Hoch-

schulen genutzt werden, um herauszu-

finden, was davon zu uns passen würde.

Nicht nur, dass wir uns dann kein eige-

nes Schloss Neuschwanstein ausdenken

müssen, wenn wir eigentlich in weiten

Teilen doch nur ein Fertighaus brauchen.

Wir haben es auch thüringenweit einfa-

cher, zu einer im Kern gemeinsamen

Variante von ERP zu kommen, was uns

sowohl das Finanz- als auch das Wis-

senschaftsministerium ins Stammbuch

geschrieben haben.

Wie wollen Sie die Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter der FSU einbeziehen,

die letztendlich die Reform umsetzen

müssen?

Sobald Referenzmodelle oder Vorla-

gen auf dem Tisch liegen, sind die Mit-

arbeiterinnen und Mitarbeiter der Uni-

versität gefragt. Sie sollen sich dann die

Vorschläge ansehen und ih-

ren fachkundigen Rat geben,

was davon für uns eine gute

Marschrichtung darstellt und

was wir so nicht übernehmen

können. Damit wird die Pro-

jektarbeit für die betroffenen

Mitarbeiterinnen und Mitar-

beiter deutlich konkreter.

Und für alle anderen?

Alle Uni-Angehörigen, von

den Sekretariaten bis zu den

Hochschullehrern, von den

Angestellten in der Verwal-

tung bis zum Mitarbeiter im

Rechenzentrum, können sich mit Ideen

und Anregungen, aber gerne auch mit

Sorgen und Ärger in Sachen ERP an

mich persönlich wenden. Ich stehe als

direkte Ansprechpartnerin der ERP-

Steuerungsgruppe zur Verfügung. Einige

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben

auch schon signalisiert, dass sie gern in

konkreteren Arbeitsrunden mitmachen

würden. Das möchte ich ausdrücklich

unterstützen. DennTatsache ist, an einer

Reform unseres Ressourcenmanage-

mentsystems kommen wir nicht vorbei.

Und jeder, der das Ergebnis der Reform

mitgestalten möchte, ist herzlich dazu

eingeladen sich zu engagieren.

Diskutieren Sie mit! Sie erreichen

Eva Schmitt-Rodermund unter erp-

projekt@uni-jena.de

. Über aktuelle

Entwicklungen zum ERP-Projekt wird

auch regelmäßig im Uni-Journal Jena

informiert.

Kommunikations-

undVeränderungs-

managerinimERP-

Projekt:apl.Prof.Dr.

EvaSchmitt-Roder-

mund.

Foto:Günther