Uni-Journal Jena April 2014 - page 10

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Uni-JournalJena04/14
Umfrage
Ich zitiere gerne
Prof. Dr. Harald
Lesch mit seiner
Aussage„Wer sich
aneineUniversität
begibt, demmuss
klar sein, dass die
Ausbildung der
Studenten das
Allerwichtigste
ist….“
Diesen Gedan-
ken möchte ich
auch außerhalb der Universitätmit Leben füllen. DieTätigkeit
alsJuror undMentor imUmfeldvon„Jugend forscht“ inJena
ermöglichtmir, schon frühTalente für einenMINT-Studiengang
zumotivieren.Mit Freude sehe ich Schülerinnen und Schüler
aus der Chemie, diemit großemSelbstbewusstsein ihre Fra-
gen undExperimente an dieWelt der Chemie richten.
Mit unserem Ferien-Work-
shop „Physik für Schülerin-
nen“bietenwir Schülerinnen
der 10.-13. Klasse nicht nur
eine sinnvolle Feriengestal-
tung. Bei uns können die
Schülerinnen – frei von schu-
lischen Zwängen – lernen,
wie interessantPhysik ist und
ausprobieren, ob sie dieWis-
senschaft vielleicht zumBeruf
machenwollen.
In Zeiten sinkender Ein-
wohnerzahlen und Fach-
kräftemangel in Thüringen
leisten wir damit einen Beitrag für denWirtschaftsstandort,
der insbesondere von den Hightech-Firmen lebt. In Zukunft
wirdmanes sichnichtmehr leisten können, auf dasPotenzial
naturwissenschaftlich-technisch begabter junger Frauen ver-
zichten zu können.
Die inzwischen knapp 20
Jahre im Dienste der FSU
Jena verbinden sich bei mir
auch mit einem intensiven
bürgerschaftlichen Engage-
ment. Ob als Hornist in der
BrassBandBlechKLANGdes
Blasmusikvereins Carl Zeiss
Jena, als dortiges Vorstands-
mitglied, obalsHelfer ineiner
Bereitschaft und Präsidiums-
mitglied imDeutschenRoten
Kreuz, Kreisverband Jena-
Eisenberg-Stadtroda. Das
ideelleBestreben für undmit
Menschen zu arbeiten (als
Kern meiner universitären
Berufsausübung) und somit
auch einen kleinen Beitrag
für das Gemeinwohl in meiner Heimat Thüringen zu leisten,
bildet so ingewisserWeisebewusst eine„Brücke“ zwischen
den verschiedenenTätigkeiten.
Der regeKontakt imAlltagslebenund zur persönlichenUm-
welt istmit den gewonnenen (Er)Kenntnissen dabei fürmein
Wirken in der Universitätsverwaltung genauso wertvoll, wie
umgekehrt dieBerufserfahrung imSinne vonVerantwortung,
Selbstständigkeit und Entscheidungsfreude für mein bürger-
schaftlichesEngagement fürThüringen.MeineTätigkeit ander
Universität bietet mir dabei den wesentlichen Rückhalt und
das Fundament, um nach Möglichkeit frei und unabhängig
wirken zu können.
Mehr als Forschung und Lehre
Was Uni-Angehörige fürThüringen tun
Rund 18000 Studierende, mehr als 360 Professoren und
etwa 7000Mitarbeiter hat die Friedrich-Schiller-Universi-
tät zusammenmit ihrem Klinikum. Damit ist die Univer-
sität nicht nur der größteArbeitgeber desFreistaates.Sie
ist auch – neben ihren primärenAufgaben in Forschung
und Lehre – ein beachtlicherWirtschaftsfaktor, Kulturträ-
ger und Dienstleister und wirkt weit über die akademi-
schen Grenzen hinaus.Was Uni-Angehörige konkret für
das LandThüringen tun, darüber geben einige inderUni-
Journal-UmfrageAuskunft.
ChemikerJun.-Prof.Dr.AlexanderSchillerist
JurorimWettbewerb„Jugendforscht“.
Dr.AngelaUnkrothistGeschäftsführerindes
DekanatsderPhysikalisch-Astronomischen
FakultätundorganisiertseitzehnJahrenden
Workshop„PhysikfürSchülerinnen“.
MichaelGötzistSachgebietsleiter
imStudierenden-Service-Zent-
rumderUniundzudemvielseitig
ehrenamtlichengagiert.
Mit unserer Arbeit habenwir den Standort Jena auf die inter-
nationaleKarteder Erdbeobachtungs-Community (zurück-)ge-
bracht - undwir geben jungenThüringerndasHandwerkszeug
mit, das ihnen dieWelt öffnen kann.
Jena ist der Gründungsort der Deutschen Gesellschaft für
Photogrammetrie vor gut 100 Jahren. Hier wurden auch zu
DDR-Zeiten Spitzen-Beobachtungsinstrumente ins All ge-
bracht. An der MDR-Dokumentation „Das Himmelsauge
aus Jena“ über die MKF-6
Kamera, die viele Jahre auf
der MIR-Station flog, durfte
ich selber mitwirken – und
werde immer wieder darauf
angesprochen.
Die Verbindung von Jena
ins Weltall stellen wir über
unsere Fernerkundungsaus-
bildungher:UnsereAbgänger
bilden mittlerweile ein Netz-
werk von Mitarbeitern bei
der EuropäischenRaumfahrt-
behörde ESA und demDeut-
schen Zentrum für Luft- und
Raumfahrt sowie in zahlrei-
chen internationalenUnisund
Forschungseinrichtungen. Unsere Jenaer Earth Observation
School (JEOS) hat einenklingendenNamenund lockt –neben
Thüringern – auchWissenschaftler aus allerWelt nach Jena.
Auchmit unserenForschungsprojektenweckenwir Interesse
für Thüringen, etwa im Rahmen der aktuellen ESA-Sentinel-
Satellitenmissionen, für diewir gemeinsammit Landesämtern
Einsatzmöglichkeiten für unseren Freistaat entwickeln.
Prof.Dr.ChristianeSchmulliushatdenLehr-
stuhlfürFernerkundunginne.Derzeitrichtet
siemitihremTeamimStadtrodaerForstTest-
gebieteein,diedieEuropäischeRaumfahrtbe-
hördeESAfürihreweltweitenMessungenmit
Radarsensorennutzenwird.
Foto:Günther
Foto:Kasper
Foto:Kasper
Foto:J.Scheere
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