Uni-Journal Jena April 2014 - page 12

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Uni-JournalJena04/14
Internationales
Nationalismus in der Literatur
DAAD-Stipendiatin Dr. Mariela Blanco kooperiert mit Romanisten
Mit einem Stipendium des Deutschen
Akademischen Austauschdienstes
(DAAD) forschtedieargentinischeLitera-
turwissenschaftlerin Dr. Mariela Blanco
am Institut für
Romanistik. Von
Januar bis März
arbeitete dieGast-
wissenschaftlerin
gemeinsam mit
Prof. Dr. Claudia
Hammerschmidt
hier zum Natio-
nalismus im lite-
rarischen Diskurs
der argentinischen
Schriftsteller Jorge
LuisBorges (1899-
1986) und Leo-
poldo Marechal
(1900-1970).
Mariela Blanco
arbeitet und lehrt
am Zentrum für
hispanoamerikani-
scheLiteraturwissenschaft derUniversi-
tätMar del Plata. Sie istVerfasserinund
Herausgeberinvielfältigerwissenschaft-
licher Publikationen zur argentinischen
Literatur, insbesondere zu Jorge Luis
Borges. Im Rahmen eines Fulbright-Sti-
pendiumsarbeitetesie2012amBorges-
Zentrum der Universität Pittsburgh, wo
sie die Herausgabe eines Sonderheftes
zur Lyrik des argentinischen Autors lei-
tete.
Die Zusammenarbeit zwischen den
Romanisten ausMar del Plata und Jena
hat im vergangenen Herbst begonnen.
Dr. Blancohattedamals ander vonProf.
Hammerschmidt ausgerichteten interna-
tionalenTagung„LeopoldoMarechal und
der Beginn der literarischenModerne in
Argentinien“ als Referentin teilgenom-
men. Während des Forschungsaufent-
haltes inJenahabendiebeidenWissen-
schaftlerinnen ihrendamalsbegonnenen
Dialog intensiviert.
„Mariela Blanco ist eine ausgezeich-
nete Kennerin der argentinischen Li-
teratur und insbesondere desWerkes
Marechals“, betont Claudia Hammer-
schmidt. Auch in Zukunft werde man
weiter zusammenarbeiten. 
beke
Dr.MarielaBlanco
ausArgentinienwar
amInstitutfürRoma-
nistikzuGast.
Foto:Kerpen
LuthersTexte für Millionen Leser
BrasilianischerTheologe Prof. Dr. Claus Schwambach zu Gast
Der Reformator Martin Lu-
ther brachte als scharfsinni-
ger Denker und wortgewalti-
ger Redner dieWelt amEnde
des Mittelalters insWanken.
Bis heute bereichern seine
Wortschöpfungen die deut-
scheSprache.Dochwiesteht
es um Luther-Texte in ande-
renSprachen?
Der brasilianische Theo-
loge Prof. Dr. Claus Schwam-
bach arbeitet gegenwärtig
über Briefe Martin Luthers.
Schwambach weilte dazu im
Januar und Februar als Gast
an der Theologischen Fakul-
tät, die mit der Faculdade
Luterana de Teologia in São Bento do
Sul seit zehn Jahren freundschaftlich
verbunden ist. Die Briefe Luthers wer-
den Bestandteil einer auf 17 Bände
ausgelegten Übersetzung von Luthers
Werken insPortugiesische, dieseitMitte
der 1980er Jahre entsteht. Ist die por-
tugiesische Luther-Ausgabe erst einmal
fertiggestellt, steht sie215Millionenpo-
tenziellen neuen Lesern zurVerfügung.
„Ich arbeite an Briefen Luthers aus
dem Jahr 1530“, sagt Claus Schwam-
bach. Adressaten der Briefe des Re-
formators waren Philipp Melanchthon,
Justus Jonas, Spalatin oder auch seine
FrauKatharina vonBora.
Bislang liegen nur vereinzelt Schriften
Martin Luthers auf Portugiesisch vor.
Sie kursieren vornehmlich in den evan-
gelisch-lutherischen und reformierten
Gemeinden, die es seit gut
185 Jahren in Brasilien gibt,
so Schwambach. Bereits seit
2012 arbeitet der Theologe
mit dem Jenaer Lehrstuhl für
Kirchengeschichte (Prof. Dr.
Christopher Spehr) an einem
gemeinsamen Projekt: Bis
2017 organisieren die bra-
silianischen und deutschen
Theologen jährlich ein inter-
nationalesLuthersymposium.
Dieses Projekt bildet einen
wissenschaftlich-interkulturel-
lenBeitragauf demWeg zum
Reformationsjubiläum 2017,
indem es die Forschungs-
kompetenzen der beiden
Universitäten verbindet undmit den lu-
therischen Kirchen der beteiligten Län-
der ins Gespräch bringt. Realisiert wird
dieses reformatorischer Erinnerung,
theologischer Vergegenwärtigung und
ökumenischer Verständigung dienende
Vorhabenu. a. inForm vonmehrtägigen
Reformationssymposien undVorträgen.
DasThema des Jahres 2014 lautet „Lu-
ther und dieBibel“. 
sl
Foto:Kasper
Prof.Dr.ClausSchwambacharbeitetdieBriefeMartinLuthersauf.
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