Uni-Journal Jena April 2014 - page 41

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Uni-JournalJena04/14
FSU intern
Universitätsrat bestätigt STEP
Gremium fordert jedoch leistungsangemessene Finanzierung der FSU
In seiner Sitzung am28. Februar hat der
Universitätsrat den „Struktur- und Ent-
wicklungsplan (STEP)“ der FSU bestä-
tigt. Das zehnköpfigeGremium hat den
von der Universitätsleitung vorgelegten
Plan sowie die Stellungnahme des Se-
nats dazueingehendberaten. Der STEP
sieht u. a. die Einsparung von 125 Voll-
zeitstellen ander JenaerUniversität vor.
Ausfinanzierungnach 2015
„Der Universitätsrat hat den Plan un-
ter den finanziellen Vorgaben des Lan-
des, auf diewederUniversität nochUni-
versitätsrat Einfluss nehmen konnten,
beraten und ihm zugestimmt“, macht
Dr. Josef Lange, der Vorsitzende des
Gremiums, deutlich. „Wir gehen dabei
aber davon aus, dass nach 2015 die fi-
nanziellen Rahmenbedingungen durch
das Land so gestaltet werden, dass die
Universität entsprechend ihrerAufgaben
ausreichend ausgestattet ist“, so Lange
weiter. Solltediesnicht erfolgen,müsse
derSTEPgrundlegendgeändertwerden.
Die damit beschlossenen Kürzun-
gen seien für die betroffenen Bereiche
schmerzhaft undbeeinträchtigen zumin-
dest in Teilbereichen die erfolgreiche
Entwicklung der Universität der vergan-
genen Jahre, so die Befürchtung des
Universitätsrates. Das Gremiumweist
mit Nachdruck auf die Bedeutung von
Universitäten und Hochschulen alsMo-
toren für die regionale Entwicklung hin
undwarnt davor, dasssichKürzungen im
Hochschulbereich in der Folge auch auf
diewirtschaftliche, sozialeundkulturelle
Entwicklung imFreistaat auswirkenwer-
den. Umso dringender sei es, auf eine
stärkere Beteiligung des Bundes an der
Hochschulfinanzierung hinzuwirken.
Der Universitätsrat erwartet daher
von der Landesregierung und vom
Landtag, bei ihren Finanzentscheidun-
gen die Bedeutung der Universität als
Wertschöpfungsfaktor angemessen
zu berücksichtigen. „Nur mit einer
leistungsangemessenen Finanzierung
kann die Universität ihrer Rolle für die
Entwicklung des Wissenschafts- und
WirtschaftsstandortsThüringen gerecht
werden“, sagt Dr. Lange.
Interessierte finden den Plan sowie
die Stellungnahme des Senats und den
Beschluss des Universitätsrats im Ver-
waltungshandbuch HanFRIED unter:
HanFRIED/Öffentliche Dokumente/Spe-
zielles Hochschulrecht (öffentlich)/Struk-
tur- und Entwicklungsplan der Friedrich-
.
US
VorderSitzungdes
Uniratesdiskutierten
ProrektorinProf.Dr.
ErikaKothe(l.)und
KanzlerDr.Klaus
Bartholmé(M.)mit
Studierendenund
Mitarbeiternerneut
überdieKürzungen.
Foto:Kasper
Viele Mitarbeiter der Friedrich-Schiller-
Universität (FSU) betreuen zusätzlich
zu ihren eigentlichen Aufgaben auch
die Auszubildenden, die an der Uni ei-
nen Beruf erlernen. Die ausbildenden
Fachkräfte sind zwar nicht hauptverant-
wortlich als Ausbilder tätig, tragen aber
dennocheinehoheVerantwortung: „Sie
müssendieAzubis fachlichanleiten, sich
dabei auch auf die individuellen Lern-
prozesse der Jugendlichen einstellen,
Lernziele definieren und Beurteilungs-
gespräche führen“, sagt Steffi Gál vom
Personaldezernat. „Doch nur wenige
haben dafür eine berufspädagogische
Ausbildung“, so dieAusbildungsleiterin.
Seit 2010 kooperieren Gál und der
Lehrstuhl fürWirtschaftspädagogik, um
das betriebliche Lernen und Lehren zu
erforschen. Ziel desProjekts: dieprofes-
sionelleQualifizierung der ausbildenden
Fachkräfte. „Wir wollen die betroffenen
Mitarbeiter stärker unterstützenundda-
mit auch die betriebliche Ausbildung an
der FSUverbessern“, sagt Projektkoordi-
natorinDr. KathrinBrünner.Nun liegt ein
entsprechender Schulungsleitfaden vor.
Lernen und Lehren mit „Kalle“
Videoprojekt zur Ausbildung der Uni-Ausbilder abgeschlossen
Der didaktischeClou dabei: das kürzlich
fertiggestellte Video „Kalle – der Film“
mit dem fiktivenAzubi„Kalle“alsHaupt-
figur.
„Der Film zeigt eine typische Situa-
tion aus demAlltagmit Azubis, in dem
sichdie ausbildendenMitarbeiter selbst
wiederfinden können und für die Pers-
pektive der Jugendlichen sensibilisiert
werden“, sagt Brünner. „Damit bietet er
einenAnstoß, sichmit Kollegenüber die
Erfahrungen mit Lehrlingen auszutau-
schen und eigene Handlungsroutinen
zu hinterfragen“, soBrünner.
Vorausgegangenwar einSeminarmit
Masterstudierenden derWirtschaftspä-
dagogik im Sommer 2012, die den
Trainingsleitfaden entwickelt hatten. In
einem Kurs für zwölf Mitarbeiter, die
Azubis betreuen, folgte die General-
probe – und die Premiere von „Kalle“.
„Und der kam bei denTeilnehmern un-
glaublich gut an!“, erzählt Brünner.
JennyWorch entwickelte schließlich
im Rahmen ihrer Masterarbeit u. a.
Drehbücher für dreiweitereVideosüber
den Alltag mit Azubis. Beim Filmdreh
unterstütztesiedasMultimediazentrum,
v. a. Mediengestalter-Azubi Frank Reiß-
mann alsRegisseur undKameramann.
Ende 2013 fiel die letzte Klappe.
Insgesamt vier Kurzfilme sind nun im
Kasten. Sie sollen künftig in weiteren
Kursen für ausbildende Fachkräfte und
in Lehrveranstaltungen für angehende
Wirtschaftspädagogen eingesetzt wer-
den. Gleichzeitig ergeben sich neue
Forschungsperspektiven zur reflexiven
Weiterbildung mithilfe videobasierter
Fallarbeit, betont Brünner.  
ch
Dr.KathrinBrünner
vomLehrstuhlfür
Wirtschaftspäda-
gogikzeigteinen
Ausschnittauseinem
derVideos,diein
Kooperationmitdem
Personaldezernat
unddemMultime-
diazentrumentstan-
densind.DieFilme
sollenzurSchulung
vonMitarbeitern,
dieAuszubildende
betreuen,eingesetzt
werden.
Foto:Kasper
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