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          Uni-JournalJena07/14
        
        
          
            Nachrichten
          
        
        
          Romantik-Forscher prämiert
        
        
          
            Novalis- und Blüthenstaub-Preis vergeben
          
        
        
          Superhirn imDienst
        
        
          derVielfalt
        
        
          Kulturschätze digital erleben
        
        
          
            Ernst-Haeckel-Haus am ersten deutschen Kultur-Hackathon beteiligt
          
        
        
          Ob Gemälde, Skulpturen oder Bücher:
        
        
          Museen, Galerien, Archive, Bibliothe-
        
        
          ken und Universitäten erfassen ihre
        
        
          Kulturgüter zunehmend auch digital und
        
        
          machensie im Internet zugänglich.Doch
        
        
          wie lässt sich das Potenzial der digita-
        
        
          len Datenschätze für wissenschaftliche
        
        
          Fragestellungenalsauchpopulärwissen-
        
        
          schaftlich am besten nutzen?
        
        
          Um diese Frage geht es beim ersten
        
        
          deutschen Kultur-Hackathon„Coding da
        
        
          Vinci“. Ein Hackathon – der Begriff setzt
        
        
          sich aus Hacking undMarathon zusam-
        
        
          men – ist eine Art Programmierwettbe-
        
        
          werb. Das Ziel von „Coding da Vinci“
        
        
          ist es, speziell aus digitalen Kulturdaten
        
        
          nützliche und kreative Anwendungen
        
        
          zu entwickeln, wie etwa Apps für das
        
        
          Smartphone, Spiele und andere digitale
        
        
          Dienste. Über 100 Softwareexperten
        
        
          beteiligensichandemKultur-Hackathon,
        
        
          fürdenknapp20Kultureinrichtungen ihre
        
        
          Datensätze zurVerfügunggestellt haben
        
        
          – darunter auch das Ernst-Haeckel-Haus
        
        
          (EHH) der Friedrich-Schiller-Universität.
        
        
          „Mit demHackathonmöchtenwir das
        
        
          Ernst-Haeckel-HauseinembreitenPubli-
        
        
          kumpräsentierenundneueZielgruppen
        
        
          gewinnen“, sagt Dr. Andreas Christoph.
        
        
          „Der Austausch mit den Spiele- und
        
        
          Softwareentwicklern ermöglicht es uns
        
        
          zudem, ausunseremwissenschaftlichen
        
        
          Tunnelblick herauszutretenundunseren
        
        
          eigenenBestandmit einem völlig ande-
        
        
          renBlick zubetrachten“, verdeutlicht der
        
        
          Mitarbeiter amEHH.
        
        
          Für denKultur-Hackathonhat Andreas
        
        
          Christoph in Kooperation mit demMu-
        
        
          seumsverbunddigiCULTdieLehrsamm-
        
        
          lung „ExperimentelleWissenschaftsge-
        
        
          schichte“ zur Verfügung gestellt. Die
        
        
          Sammlung umfasst 30 historische Mi-
        
        
          kroskope, Vermessungsinstrumente,
        
        
          Waagen und andere wissenschaftliche
        
        
          Geräte. Erst imWintersemester 2013/14
        
        
          hatten Studierende in Zusammenarbeit
        
        
          mit dem Museumsverband Thüringen
        
        
          alleObjekte der Sammlung fotografiert,
        
        
          dokumentiert und online zugänglich ge-
        
        
          macht.
        
        
          Doch die Sammlung hat durchaus
        
        
          noch mehr Potenzial, ist sich Andreas
        
        
          Christoph sicher. Im Rahmen des Kul-
        
        
          tur-Hackathons soll eine Internetseite
        
        
          entwickelt werden, die die Objekte der
        
        
          Sammlung im Kontext mit Ereignissen
        
        
          undPersonen darstellt. 
        
        
          ch
        
        
          
            Dr.AndreasChris-
          
        
        
          
            tophzeigtdie
          
        
        
          
            zweistiefeligeVen-
          
        
        
          
            tilpumpe(r.)vonNi-
          
        
        
          
            colasConstantPixii
          
        
        
          
            unddenAusdruck
          
        
        
          
            ausderdigitalenVer-
          
        
        
          
            sionderSammlung.
          
        
        
          Foto:Kasper
        
        
          Das Deutsche Zentrum für integrative
        
        
          Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-
        
        
          Jena-Leipzighat am5.Mai einenneuen
        
        
          Hochleistungsrechner inBetriebgenom-
        
        
          men. Der HighPerformanceComputing
        
        
          Cluster (Foto)wirdmit über einerMillion
        
        
          Euro von der Deutschen Forschungsge-
        
        
          meinschaft finanziert und besteht aus
        
        
          70 Servernmit insgesamt 400Terabyte
        
        
          Speicherkapazität. Integriert wird der
        
        
          Rechner in einen bestehenden Cluster
        
        
          am Helmholtz-Zentrum für Umweltfor-
        
        
          schung.Der neueHochleistungsrechner
        
        
          ist in der Lage, 30 Billionen Rechenvor-
        
        
          gänge proSekunde zu verarbeiten. PM
        
        
          Foto:Künzelmann
        
        
          Dr. Dorit Messlin ist mit dem Novalis-
        
        
          Preis für innovative Forschungen zur
        
        
          europäischen Romantik ausgezeichnet
        
        
          worden. Die Wissenschaftlerin vom
        
        
          Max-Weber-Kolleg für kultur- und so-
        
        
          zialwissenschaftliche Forschung der
        
        
          Universität Erfurt erhielt die erstmals
        
        
          vergebeneAuszeichnung für ihreStudie
        
        
          „Antike und Moderne. Friedrich Schle-
        
        
          gels Poetik, Philosophie und Lebens-
        
        
          kunst“, die2011veröffentlichtwurde.Der
        
        
          Preis istmit 5000Euro dotiert.
        
        
          Die Jury würdigteMesslins Gesamt-
        
        
          darstellung zuLebenundWerkFriedrich
        
        
          Schlegels. In der Begründung hieß es,
        
        
          Messlin deute – gegenläufig zumTrend
        
        
          der Forschung – die Genese romanti-
        
        
          schen Denkens aus antikenTraditionen
        
        
          und korrigiere damit die einseitige Ver-
        
        
          ortung der philosophischenRomantik in
        
        
          transzendentalphilosophischen Begrün-
        
        
          dungszusammenhängen. Dabeiwerden
        
        
          vor allem ethische, normative, soziopo-
        
        
          litische und religiöse Aspekte als initiie-
        
        
          rende Faktoren der Frühromantik in den
        
        
          Mittelpunkt gestellt.
        
        
          Über den gleichzeitig vergebenen
        
        
          „Blüthenstaub“-Preis für Studierende
        
        
          zur Förderung kreativer Auseinander-
        
        
          setzungen mit der europäischen Ro-
        
        
          mantik konnte sich IanM. Gray aus San
        
        
          Francisco freuen. Gray wurde für seine
        
        
          freie Übersetzung von Friedrich von
        
        
          Hardenbergs „Hymnen an die Nacht“
        
        
          ausgezeichnet. Die Jury befand, Grays
        
        
          Fassung der „Hymns to the Night“ sei
        
        
          Übersetzung,DichtungundNeudichtung
        
        
          zugleich. Der „Blüthenstaub“-Preis ist
        
        
          mit 500Euro dotiert.
        
        
          Der Novalis-Preiswird alle zwei Jahre
        
        
          für innovative, fächerübergreifende For-
        
        
          schungen zur europäischen Romantik
        
        
          von der Forschungsstelle Europäische
        
        
          Romantik der Friedrich-Schiller-Univer-
        
        
          sität Jena, der Internationalen Novalis-
        
        
          Gesellschaft, der Novalis-Stiftung und
        
        
          der Forschungsstätte für Frühromantik
        
        
          in Schloss Oberwiederstedt vergeben.
        
        
          Mit dem international ausgeschriebenen
        
        
          Preiswerden impulsgebendeDissertati-
        
        
          onen undHabilitationen gewürdigt.
        
        
          VerliehenwurdenbeidePreiseAnfang
        
        
          Mai inAnwesenheit desSchirmherrnDr.
        
        
          Reiner Haseloff, Ministerpräsident von
        
        
          Sachsen-Anhalt, sowie Prorektorin Prof.
        
        
          Dr. Erika Kothe. 
        
        
          sl