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            VIII
          
        
        
          
            Bau und Infrastruktur
          
        
        
          Dem Kernbereich der Universität Jena* standen zum
        
        
          31. Dezember 2013 101.791 m² Hauptnutzfläche zur
        
        
          Verfügung (2012: 101.269 m²). Dies entspricht nach
        
        
          Flächenrichtwert einem Ausbaustand von 9.999 Stu-
        
        
          dienplätzen (2012: 10.052). Bezogen auf die im WS
        
        
          2013/14 an der Universität Jena immatrikulierten
        
        
          16.825 Studierenden* betrug damit die Auslastung
        
        
          der flächenbezogenen Studienplätze 168 % (2012:
        
        
          173 %). Gegenüber der Auslastung von 178 % bis über
        
        
          190 % in den vergangenen Jahren wurde dieses recht
        
        
          positive Ergebnis hauptsächlich durch die Neu-, Um-
        
        
          und Erweiterungsbauten der letzten Jahre sowie durch
        
        
          die Anmietung von Flächen in den vorangegangenen
        
        
          Jahren erzielt. Es ist dabei jedoch zu beachten, dass
        
        
          die Auslastungen in den einzelnen Studienrichtungen
        
        
          auch auf Grund struktureller Besonderheiten stark
        
        
          voneinander abweichen (60 % – 450 %).
        
        
          Die dauerhaft anhaltend hohen Studierendenzah-
        
        
          len, die strategischen Ziele der Universität und die
        
        
          Entwicklung der Universitätsstandorte erfordern die
        
        
          Umsetzung der von der Universität Jena aufgestell-
        
        
          ten baulichen Entwicklungsplanung. Sowohl das
        
        
          studienplatzbezogene Defizit von rund 20.000 m²
        
        
          Hauptnutzfläche, die dringend notwendige Abga-
        
        
          be von Mietflächen, die Aufgabe von Gebäuden in
        
        
          unwirtschaftlichen Streulagen und von nicht nut-
        
        
          zungsgerechten Altbauten mit insgesamt weiteren
        
        
          rund 20.000 m² Hauptnutzfläche haben sich bestätigt.
        
        
          Damit bleiben der 2011 ermittelte Neubaubedarf von
        
        
          rund 40.000 m² und der notwendige Gesamtinvestiti-
        
        
          onsbedarf für Neubau, Sanierungen und Instandhal-
        
        
          tungen von rund 650 Mio.
        
        
          €
        
        
          bis 2030 bestehen. Ein
        
        
          deutlicher Schritt in diese Richtung sind die Planun-
        
        
          gen zur Errichtung eines neuen Universitäts-Campus
        
        
          auf dem Inselplatz. Hierzu wurden die Bauanträge
        
        
          für die Institutsgebäude Mathematik und Informatik,
        
        
          Psychologie sowie die Teilbibliothek Naturwissen-
        
        
          schaften und Vorklinikum erstellt und im TMBWK
        
        
          eingereicht. Die Planung für den Neubau des Uni-
        
        
          versitätsrechenzentrums wurde bereits begonnen,
        
        
          eine Bauvoranfrage wurde positiv entschieden.
        
        
          Das Ende 2011 fertiggestellte Forschungsgebäude
        
        
          am Fröbelstieg 3 für das Helmholtz-Institut Jena
        
        
          wurde 2012 vollständig in Betrieb genommen. Die
        
        
          Fertigstellung der SPF-Tierhaltung im BioInstrumen-
        
        
          tezentrum auf dem Beutenberg-Campus erfolgte vor-
        
        
          fristig bereits im Juli 2013. Ende 2013 wurde der
        
        
          Umbau des Gebäudes Neugasse 23 für die Gradu-
        
        
          iertenschule für Mikrobielle Kommunikation (JSMC)
        
        
          abgeschlossen. Weiterhin konnte die FSU Jena eben-
        
        
          falls Ende 2013 den Neubau des „Zentrums für Ange-
        
        
          wandte Forschung” am Philosophenweg 7 beziehen.
        
        
          Die Planung des Forschungsneubaus des „Abbe-Center
        
        
          of Photonics” (ACP) auf dem Beutenberg-Campus wurde
        
        
          vorangetrieben. Der Neubau soll voraussichtlich im
        
        
          Jahr 2015 fertiggestellt werden. Begonnen wurde mit
        
        
          der Planung des Neubaus eines Zentrums für Energie
        
        
          und Umweltchemie (CEEC) am Philosophenweg 7a in
        
        
          Zusammenarbeit mit der Ernst-Abbe-Stiftung.
        
        
          
            Dezernent Udo Hätscher
          
        
        
          
            völlig unerwartet verstorben
          
        
        
          Mit Bestürzung und Betroffenheit musste die Fried-
        
        
          rich-Schiller-Universität am 22. Februar 2013 die
        
        
          Nachricht vom plötzlichen Tod ihres Liegenschafts-
        
        
          dezernenten Udo Hätscher entgegennehmen. Die
        
        
          Universität Jena trauert um einen Freundlichkeit
        
        
          ausstrahlenden Kollegen und Mitarbeiter, einen
        
        
          ebenso verlässlichen wie findigen Manager der
        
        
          Liegenschafts- und Bauverwaltung und einen höchst
        
        
          kreativen Gestalter des baulichen und städtischen
        
        
          Erscheinungsbildes der Friedrich-Schiller-Universität.
        
        
          Am 1. Juni 1990 übernahm er die Leitung des
        
        
          Dezernats für Liegenschaften und Vermögensver-
        
        
          waltung. Am 1. Dezember 2011 konnte er sein
        
        
          35-jähriges Dienstjubiläum begehen. Im Rückblick
        
        
          wird das gewaltige Arbeitspensum erahnbar, das
        
        
          die Rundumerneuerung der Universität seit 1990
        
        
          und ihr seitheriges Wachstum ihm abverlangten.
        
        
          Wie kaum ein anderer an der Universität hat Udo
        
        
          Hätscher in den letzten Jahren angesichts der
        
        
          gewaltigen Herausforderungen zunehmend unter
        
        
          den finanziellen Restriktionen gelitten. Dass Vieles
        
        
          dennoch möglich war, und dass das stete Impro-
        
        
          visieren am Limit weder seiner Kreativität noch
        
        
          seiner Freundlichkeit nach außen hin sichtbaren
        
        
          Abbruch tat, hat einen erheblichen Beitrag zur dy-
        
        
          namischen Grundstimmung und inneren Integration
        
        
          der Friedrich-Schiller-Universität Jena geleistet.
        
        
          Jena, im März 2013, Prof. Dr. Klaus Dicke
        
        
          * ohne Medizin