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            VI
          
        
        
          Das derzeit größte Projekt im Bereich der studentischen
        
        
          Lehre, die Reform des Studienganges Humanmedizin,
        
        
          konnten die Hochschullehrer der Fakultät und die Mitar-
        
        
          beiter im Studiendekanat umwesentliche Schritte voran-
        
        
          bringen. Zentrales Anliegen der Reform ist die Anpassung
        
        
          des Studiums an die sich ändernden Anforderungen, die
        
        
          der Arztberuf an die künftigen Mediziner stellt. Mit der
        
        
          stärkeren Integration klinischer Inhalte in den ersten
        
        
          Studienabschnitt konnten bereits im Wintersemester
        
        
          2012/13 Bestandteile der Reform umgesetzt werden.
        
        
          Im zweiten Studienabschnitt sieht die Reform vor, dass
        
        
          die Studierenden entsprechend ihrer Neigungen in einer
        
        
          der drei Linien Ambulant-orientierte Medizin, Klinik-
        
        
          orientierte Medizin oder Forschungs-orientierte Medizin
        
        
          eine intensivere Ausbildung erfahren können. Für diese
        
        
          als Wahlpflichtfach konzipierten Lehrveranstaltungen
        
        
          wurde 2013 zum einen eine Vielzahl an Vorlesungen,
        
        
          Seminaren, Kleingruppenangeboten und Praktischen
        
        
          Kursen zusammengestellt, die die für die jeweilige
        
        
          Neigungslinie definierten Lernziele verfolgen. Zum
        
        
          anderen wurde in aufwändiger Detailarbeit das für alle
        
        
          Studierende verbindliche Kerncurriculum inhaltlich und im
        
        
          Ablauf so umstrukturiert, dass die Wahlpflichtangebote
        
        
          der Linien etwa 15%der Lehrveranstaltungen einnehmen
        
        
          und eine vollwertige Medizinausbildung für alle
        
        
          Studierenden gewährleistet bleibt. Die Studienordnung
        
        
          für den reformierten Studiengang wurde vom Senat der
        
        
          Universität genehmigt.
        
        
          Die Medizinische Fakultät ist an weiteren innovativen
        
        
          Lehrprojekten und der Entwicklung neuer Studiengän-
        
        
          ge beteiligt: In einem von der Robert-Bosch-Stiftung
        
        
          geförderten Projekt zum interprofessionellen Lernen
        
        
          entwickeln Hochschullehrer gemeinsam mit Praxisan-
        
        
          leitern und Berufsschullehrern Ausbildungsmodule im
        
        
          Fach Physiotherapie, in denen Pflegeschüler, angehende
        
        
          
            Das Bessere ist der Feind des Guten – Studienreform und neue Lehrangebote
          
        
        
          Physiotherapeuten und Medizinstudenten gemeinsam
        
        
          lernen. In Kooperation mit der Ernst-Abbe-Fachhoch-
        
        
          schule Jena wurden Bachelorstudiengänge für die Ge-
        
        
          sundheits- und Krankenpflege sowie für Hebammen
        
        
          konzipiert, die imWintersemester 2014 starten sollen.
        
        
          Außerdem erweiterte die Medizinische Fakultät den
        
        
          Anteil praxisorientierter medizinspezifischer Lehr- und
        
        
          Prüfungsformen wie qualifizierten Unterricht am Kran-
        
        
          kenbett, praktische Pflichtkurse im Skillslab und for-
        
        
          mative praktische Parcours in mündlichen Prüfungen.
        
        
          Das Angebot medizindidaktischer Weiterbildungen für
        
        
          Lehrende wurde vergrößert und das berufsbegleitende
        
        
          Masterstudium „Medical Education“ zweier Fakultätsmit-
        
        
          glieder unterstützt.
        
        
          Im Rahmen des interfakultären Profilzentrums Center
        
        
          for Medical Optics and Photonics erarbeiteten Wissen-
        
        
          schaftler des UKJ und anderer Fakultäten das Konzept
        
        
          für einen forschungsorientierten Masterstudiengang
        
        
          „Medical Photonics“. Dieser soll sich sowohl an Bache-
        
        
          lor-Absolventen von physikalisch-optischen, chemischen
        
        
          und lebenswissenschaftlichen Studiengängen, als auch
        
        
          forschungsinteressierte Medizinstudenten im zweiten
        
        
          Studienabschnitt wenden. 2013 wurde ein detaillierter
        
        
          Modulkatalog für das Masterprogramm vorgelegt.
        
        
          Neben diesen inhaltlichen Weiterentwicklungen wird
        
        
          auch die Infrastruktur für die studentische Ausbildung
        
        
          ständig erneuert und erweitert. So konnte 2013 im
        
        
          SkillsLab ein Übungs-Operationssaal in Betrieb genom-
        
        
          men werden, in dem die Studierenden Vorbereitungs-
        
        
          kurse auf das Praktische Jahr absolvieren. Das Projekt
        
        
          zum Aufbau eines Campus-Management-Systems ist so-
        
        
          weit vorangeschritten, dass imWintersemester 2013/14
        
        
          die Stunden- und Raumpläne sämtlicher Studiengänge
        
        
          und -jahre in das System übertragen und erste Kursein-
        
        
          schreibungen über das System abgewickelt wurden.